Gemüse-, Kräuter- und Blumenanzucht

Gemüse-, Kräuter- und Blumenanzucht

Eins im Voraus: ich bin kein Experte, was das Thema Anzucht angeht. Ich gehöre eher zu der Gruppe „einfach mal machen“. Funktioniert erstaunlich gut!

In diesem Jahr haben wir für unseren Acker Mangold, Rote und Gelbe Beete selber angezogen, da diese nicht im Anpflanzplan vorgesehen waren. Für unser Kräuterhochbeet auf dem Balkon habe wir in diesem Jahr auch selber angezogen, da wir im letzten Jahr so Pech mit den bereits vorgezüchteten Pflänzchen hatte. Hier haben wir uns für Basilikum, Thymian, Salbei, Majoran, Schnittlauch und Rosmarin entschieden. Für unser Kinderhochbeet haben wir mit Bo zusammen heimische essbare Blüten ausgesucht, da er Blumen haben wollte. Und für den Garten haben wir erstmals eine Samenmischung von Jora Dahl (Werbung – selbst bezahlt) bestellt.

Er.

Was benötigt man für die Anzucht von Pflanzen?

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Nicht viel! Wer mag, kann sich natürlich alles mögliche dazu kaufen, aber es ist wirklich nicht nötig. Folgende Dinge haben sich bei uns als wirklich nützlich herausgestellt:

Papiertopf-Presse

Unsere Anzuchttöpfchen haben wir aus Zeitungspapier selber hergestellt. Dies geht super einfach mit einer Papiertopf-Presse. Selbst unser 3-jähriger hat das gut hinbekommen.

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Anzucht

Anzuchterde

Unsere Anzuchterde beziehen wir vom Gärtner unseres Vertrauens. Fragt einfach mal nach, denn die Herstellung ist relativ einfach und wird von guten und nachhaltigen Gärtnereien oftmals selbst in die Hand genommen. Natürlich könnt ihr auch herkömmliche Anzuchterde aus dem Baumarkt etc. besorgen, nur achtet hier darauf, dass die Zusammensetzung zu 100 % aus natürlichen Stoffen besteht. Die Faustregel lautet: je geringer der Lehmanteil, desto besser die Anzuchterde.

Anfangs habe ich mich gefragt, ob man Anzuchterde unbedingt verwenden muss. Denn in meinen Anfängen hat die Anzucht auch mit normaler Erde auch funktioniert. Doch im Laufe der Jahre habe ich gelernt, dass Anzuchterde folgende Vorteile hat, denn sie

  • besteht zum größten Teil aus Humus und Sand, was sie luftig und locker macht und gleichzeitig viel Wasser speichern lässt. Dies bedeutet für die Keimlinge eine optimale Versorgung mit Sauerstoff und Feuchtigkeit.
  • ist weitestgehend frei von Keimen, dies ist wichtig für die Keimlinge, da diese noch keine guten Abwehrkräfte haben und somit schnell Pilzkrankheiten oder ähnliches bekommen können.
  • ist sehr nährstoffarm, was zur folge hat, dass der Keimling sich auf Nährstoffsuche machen muss und dadurch mehrere Wurzeln bildet, was zur Folge hat, dass die Pflanze später besser wächst.

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Bonsai-Brause / Gummiball-Brause

Das bewässern der zierlichen Pflänzchen funktioniert am Besten mit einer Brause. Wir haben die letzten Jahre Bo‘s Spielzeugkanne genutzt, was zur folge hatte, dass das Kerlchen auch hoch motiviert war, mit zu gießen. Ihm war nur egal, was er gießt, ob Pflanze, sich selber, uns oder einfach nur den Boden – wir hatten viel zu lachen. Seit diesem Jahr besitzen wir eine Bonsai-Brause und die ist einfach perfekt. Muss nur unbedingt eine Zweite besorgen, da Bo diese nun auch lieber nutzen möchte, als sein Gießkännchen.

Setzholz

Ein Setzholz hat am unteren Teil Kerbungen in unterschiedlichen Abständen (1 cm, 1,5 cm, 2 cm usw.), so kann man die richtige Tiefe für die genutzten Samen ermitteln. Ich hab‘s bisher nur nach Augenmaß gemacht, mich aber immer wieder gefragt, ob es denn richtig war. Daher empfinde ich das Setzholz als echte Erleichterung.

Kleine Schauffeln

Mir hat dieses Jahr der Osterhase zwei kleine Kellen extra für die Anzucht vorbei gebracht und ich liebe sie. Sie sind genau auf die Größe herkömmlicher Anzuchttöpfchen angepasst und lassen sich auch wunderbar mit unseren selbst gemachten Töpfchen nutzen. Zuvor habe ich die Sandkastenschauffeln unseres Kleinen genutzt, funktioniert auch sehr gut, aber die Anzuchtkellen sind ein Tick besser.

Holzstäbchen

Zur Beschriftung der Anzuchttöpfchen nutzen wir einfache Holzstäbchen, erhältlich im Bastelladen.

Das war‘s, mehr haben wir nicht.

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Und wie läuft das mit dem Wachstum?

ja

Der Wachstum selber findet bei uns in der Wohnung statt, wir sind da recht schmerzfrei, wenn ein paar Wochenlang unsere Fensterbänke besetzt sind. Am besten wachsen die Pflanzen mit viel Licht und Wärme. Wir haben ein riesiges Fenster im Esszimmer und unter der Fensterbank ist eine Heizung, hier erreichen wir mit Abstand die besten Ergebnisse.

Haben sich die ersten Pflänzchen zu guten Setzlingen entwickelt, topfen wir noch einmal um in größere Gefäße. Hier benutze ich seit Jahren ein Sammelsurium an alten Plastiktöpfen von z. B. gekauften Kräuterpflanzen etc.

Ja

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Und wann geht es nach draußen?

Und

Wie schon eine alte Bauernweisheit besagt: Nach den Eisheiligen. Diese sind immer vom 11.-15. Mai eines Jahres. In der Regel ist dann kein Frost mehr zu erwarten. Daher auch noch ein ganz wichtiger Tipp an euch: Beginnt nicht zu früh mit der Anzucht. Ich kenne das ja selber, spätestens Im Februar juckt es mich in den Fingern und ich wälze sämtliche Samenkataloge etc., aber es bringt keinem was, wenn eure Setzlinge keinen Platz mehr in den Töpfen haben und draußen aufgrund der Kälte kaputt gehen. Besonders dieses Jahr ist es bisher viel zu kalt, die typischen landwirtschaftlichen Kulturen sind schon 14 Tage hinter ihrem normalen Wachstum. Ich habe Ende März die ersten Samen ausgesät.

Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Einblick in unsere diesjährige Anzucht geben und den Einen oder Anderen ermutigen, das Thema Anzucht auch mal anzugehen!



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